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gewesen.
Dies erschreckte seine Gefährten so, daß unsere Leute neben
dem Geheul, das die auf dem Baum von sich gaben, auch
hörten, daß sie im Stamm des Baums ein seltsames Geräusch
verursachten, und daraus schlossen sie, daß sie diesen ausge-
höhlt und sich jetzt darin versteckt hatten. Wenn dem so war,
dann befanden sie sich vor unseren Leuten in ausreichender
Sicherheit, denn es war ganz unmöglich, daß einer unserer
Männer von außen auf den Baum stieg, der keine Äste hatte, an
denen man hinaufklettern konnte; mehrmals versuchten sie
ohne Erfolg, in den Stamm hineinzuschießen, denn er war so
dick, daß keine Kugel einzudringen vermochte. Sie zweifelten
aber nicht daran, daß sie ihre Feinde in einer Falle hätten und
eine kurze Belagerung sie entweder mitsamt dem Baum
herunterbringen oder aber sie aushungern müßte, und so
beschlossen sie, auf ihrem Posten zu bleiben und uns zu
benachrichtigen, damit wir ihnen Hilfe schickten. Demgemäß
kamen zwei der Leute von dort zu uns, um Verstärkung zu
holen; sie äußerten vor allem den Wunsch, daß ein paar von
unseren Zimmerleuten mit ihrem Werkzeug kommen sollten,
um ihnen zu helfen, den Baum zu fällen oder zumindest
anderes Holz zu schlagen und Feuer an ihn zu legen; sie
schlossen, das müsse die Kerle bestimmt herausbringen.
So zogen unsere Leute also wie eine kleine Armee aus, unter
gewaltigen Vorbereitungen für ein Unternehmen, wie es die
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Welt wohl noch nicht gehört hat, nämlich um einen großen
Baum zu belagern. Als sie jedoch dort anlangten, fanden sie die
Aufgabe recht schwierig, denn der alte Stamm war tatsächlich
außerordentlich dick und sehr hoch, mindestens zweiundzwan-
zig Fuß hoch, mit sieben alten Ästen, die von seiner Spitze
nach allen Seiten hin ragten, aber morsch waren und nur noch
wenig oder überhaupt keine Blätter mehr trugen.
William, der Quäker, dessen Neugier ihn veranlaßte, sich zu
den anderen zu begeben, schlug vor, sie sollten eine Leiter
bauen, auf den Baum steigen und dann griechisches Feuer in
den Stamm werfen und die Insassen ausräuchern. Andere
schlugen vor, zum Schiff zurückzukehren und eine große
Kanone von Bord zu holen, die mit ihren eisernen Kugeln den
Baum in Stücke schießen könnte. Wieder andere, sie sollten
eine große Menge Holz schlagen, es rings um den Stamm
häufen und anzünden, damit er samt den Eingeborenen
verbrannte.
Diese Überlegungen hielten unsere Leute zwei, drei Tage
auf, und während der ganzen Zeit hörten sie nichts von der in
der hölzernen Festung vermuteten Garnison, noch auch
irgendein Geräusch darin. Zuerst machten sie sich an die
Verwirklichung von Williams Plan und stellten eine lange,
starke Leiter her, um diesen hölzernen Turm zu erklettern; nach
zwei bis drei Stunden Arbeit stand sie bereit, ihnen zum
Hinaufsteigen zu dienen, als sie plötzlich wieder das Geräusch
hörten, das die Eingeborenen im Innern des Stamms verursach-
ten; kurz darauf erschienen einige oben auf dem Baum und
warfen ein paar Lanzen hinunter nach unseren Männern. Eine
davon traf einen unserer Matrosen an der Schulter und
hinterließ eine so furchtbare Wunde, daß die Schiffsärzte große
Mühe hatten, ihn zu heilen, und der arme Mensch so entsetzli-
che Schmerzen erlitt, daß wir alle sagten, es wäre besser
gewesen, wenn sie ihn gleich getötet hätten. Schließlich aber
heilte die Wunde; er konnte seinen Arm jedoch nie mehr
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richtig gebrauchen, denn die Lanze hatte oben an der Schulter
einige Sehnen durchtrennt, die, so nehme ich an, zuvor dazu
gedient hatten, das Glied in Bewegung zu setzen, und der
bedauernswerte Mann blieb sein Lebtag ein Krüppel. Um aber
wieder auf die verzweifelten Schurken oben auf dem Baum zu
kommen, so schossen unsere Leute nach ihnen, konnten jedoch
nicht feststellen, daß sie sie oder auch nur einen von ihnen
getroffen hatten; sobald sie aber Feuer auf sie abgaben, hörten
sie, daß die Burschen sich wieder hinunter in den Stamm
verkrochen, und dort befanden sie sich natürlich in Sicherheit.
Dies aber ließ uns Williams Plan mit der Leiter aufgeben, denn
wer hätte sich wohl hinauf und unter solch einen Trupp
verwegener Kerle wie die dort oben gewagt, denen ihre Lage,
so nahmen wir an, den Mut der Verzweiflung eingab? Und da
immer nur ein Mann auf einmal hätte hinaufsteigen können,
kamen unsere Leute zu der Überzeugung, das Unternehmen sei
nicht durchführbar, und ich war der Meinung (denn inzwischen
war ich herbeigekommen, um ihnen zu helfen), daß es sinnlos
wäre, die Leiter hinaufzusteigen, wenn es nicht so geschähe,
daß ein Mann sozusagen bis zur Spitze hinaufrannte, etwas
Feuerwerk in den Baum warf und dann wieder herunterkam,
und dies taten wir zwei- oder dreimal, stellten jedoch keine
Wirkung fest. Schließlich fertigte einer unserer Geschützmei-
ster einen Stinktopf an, wie wir ihn nannten, in einer Zusam-
menstellung, die nur Rauch, aber keine Flamme erzeugt und
nicht verbrennt, deren Rauch aber so dicht ist und deren
Geruch so unerträgliche Übelkeit erweckt, daß man ihn nicht
aushalten kann. Den warf er selbst in den Stamm, und wir
warteten auf die Wirkung, aber während der ganzen Nacht
hörten und sahen wir nichts, und am nächsten Tag auch nicht;
so schlossen wir, die Leute drinnen seien wohl alle erstickt da
hörten wir sie in der folgenden Nacht wieder oben auf dem
Baum wie die Verrückten brüllen und schreien. Wir schlußfol-
gerten daraus, wie es gewiß ein jeder getan hätte, daß dies dazu
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dienen sollte, Hilfe herbeizuholen, und wir beschlossen, unsere
Belagerung fortzusetzen, denn wir waren alle erbost, uns von
ein paar Wilden genasführt zu sehen, von denen wir glaubten,
wir hätten sie fest in unseren Klauen, und tatsächlich hatte es
auch in keinem Fall, der uns zuvor begegnet war, so viele
miteinander verbundene Umstände gegeben, die zu einer
Täuschung führten. Wir beschlossen jedoch, in der nächsten
Nacht einen zweiten Stinktopf hineinzuwerfen, den unser
Feuerwerker und Geschützmeister fertig hatte; da hörte ich den
Feind oben auf dem Baum und auch innerhalb des Stamms und
war deshalb nicht gewillt, den Geschützmeister die Leiter
hinaufsteigen zu lassen, denn dann würden sie ihn mit Gewiß-
heit ermorden, so sagte ich. Er dachte sich jedoch ein Mittel
aus, um den Plan doch auszuführen, nämlich mit einer langen
Stange in der Hand ein paar Stufen hinaufzusteigen und den
Stinktopf von oben in den Stamm zu werfen. Während dieser
ganzen Zeit hatte die Leiter am Baum gelehnt, als aber der
Geschützmeister zusammen mit drei anderen Leuten, die ihm
helfen sollten, und mit dem an einer Stange befestigten Topf
zum Baum kam, siehe, da war die Leiter verschwunden.
Dies brachte uns völlig durcheinander, und wir kamen zu
dem Schluß, daß die Eingeborenen im Baum unsere Unacht-
samkeit ausgenützt hatten, die Leiter hinabgestiegen und
entkommen waren, wobei sie diese mit sich geschleppt hatten.
Ich lachte meinen Freund William herzlich aus, der, wie ich
sagte, den Oberbefehl über die Belagerung übernommen und
für die Garnison, wie wir sie nannten, eine Leiter aufgestellt
hatte, damit sie herunterkommen und davonlaufen konnten. Als
aber das Tageslicht anbrach, wurden wir alle eines Besseren
belehrt, denn dort stand unsere Leiter, auf den Baum gehievt,
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