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»Aber selbst, wenn da ein Zusammenhang besteht«, murmelte
Piper und strich sich über den Hinterkopf, »was führt Markel im
Schilde? Und was hat es mit diesem Uralten denn nun auf sich?«
Mit einem siegessicheren Lächeln verließ Paige das Wohnzimmer
und bedeutete ihrer Halbschwester, ihr zu folgen. »Komm mit! Ich
mag vielleicht eine blutige Anfängerin sein, was den Umgang mit dem
Buch der Schatten betrifft, aber es gibt noch eine weitere unfehlbare
Wissensquelle, mit der ich mich zufällig bestens auskenne!«
Wenige Minuten später saß Paige vor dem kleinen Laptop in ihrem
Zimmer, und Piper schaute fasziniert dabei zu, wie sie eine
Internetverbindung aufbaute und eine Suchmaschine aufrief.
Dann tippte sie ein Reihe von Schlüsselbegriffen in das
Eingabefeld: »Spirale«, »Uhrzeigersinn«, »Magie«.
»Das ist natürlich nur ein Schuss ins Blaue, aber meistens bringt
einen das schon weiter«, erklärte Paige.
Einen Mausklick und ein paar Sekunden später spuckte die
Suchmaschine eine ganze Auswahl von Internetseiten aus, auf denen
eine Kombination dieser Begriffe vorkam.
Bereits die erste Seite erwies sich als Volltreffer. Auf einer
Homepage über die Geschichte der Magie wurden die beiden Hexen
fündig.
Die Abbildung einer linksherum verlaufenden Spirale flammte auf
dem Bildschirm auf, gefolgt von einer Erklärung dieses Symbols.
»Hör dir das an«, sagte Paige und las die Zeilen laut vor:
»Die linksherum, gegen den Uhrzeigersinn verlaufende Spirale gilt
seit Urzeiten als Symbol des Bösen. Schon die Anasazi, ein
geheimnisumwitterter nordamerikanischer Indianerstamm,
benutzen diese Spirale als Warn- und Bannzeichen gegen das Böse.
Siehe auch : Nat Shur9 & «
Piper spürte, wie sie erbleichte und krallte sich an der Lehne des
Stuhls fest, auf dem Paige saß.
»Na, das ist doch schon mal was«, sagte Paige befriedigt. »Hey,
Piper, was ist denn?«
Kraftlos deutete Piper nur auf die letzte Zeile auf dem Bildschirm.
»Dieser Name, Paige! Schau doch mal genau hin!«
Paige runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. »Nat Shur?
Na, und? Ich weiß jetzt nicht, was du & « Sie riss die Augen auf.
Allmählich dämmerte ihr, was ihre Halbschwester meinte. »Nat Shur
 o mein Gott, das spricht sich ja aus wie das englische : Nature9 & «
»Wie in : Nature Sons9 , ganz genau!«, sagte Piper mit heiserer
Stimme.
»Verdammt«, murmelte Paige und aktivierte mit einem Mausklick
den Hyperlink, der zu weiteren Informationen über diesen rätselhaften
Namen führte. Die paar Sekunden, die die neue Seite brauchte, um
sich aufzubauen, kamen den beiden Schwestern wie eine Ewigkeit
vor. Als die Seite endlich geladen war, las Paige vor:
»Nat Shur  einer alten Anasazi-Legende nach ein Mitglied der
: Uralten9 , einer Familie von vorzeitlichen Naturdämonen, die zur
Zeit der ersten Menschen mit diesen um die Vorherrschaft über die
Erde rangen. Der Überlieferung nach schlug Nat Shur seine Opfer
mit magischen Klängen in seinen Bann, um ihnen so ihre
Lebensenergie zu rauben.
Alte Mythen der Anasazi erzählen von einem epischen Kampf, in
dem die mächtigsten Zauberer ihrer Zeit Nat Shur endlich besiegen
und in eine andere Dimension verbannen konnten.«
Paige und Piper brauchten ein paar Sekunden, um diese
Informationen zu verarbeiten. »Weißt du, was das bedeutet?«, fragte
Piper schließlich tonlos.
Paige scheute sich fast davor, die Frage zu beantworten. »Dass die
Nature Sons in Wirklichkeit : Nat Shur Sons9 sind  die : Söhne Nat
Shurs9 ?«
»Es sieht fast so aus. Mit diesen Informationen ergibt auch die
Warnung im Buch der Schatten einen Sinn  Nat Shur plant seine
zweite Wiederkehr auf unsere Existenzebene. Und er hat die Band auf
irgendeine Weise für seine Zwecke eingespannt.«
»Und die wären?«
Piper überlegte einen Augenblick. Ja, allmählich fügte sich
tatsächlich eins zum anderen. »Das Publikum der Nature Sons reagiert
auf deren Musik stets gleich: Erst wird es in ihren Bann geschlagen,
und hernach sehen die Zuhörer aus wie ausgelaugt.«
»Du meinst, die Band entzieht ihnen Lebensenergie, um sie Nat
Shur zukommen zu lassen?«
»Ich fürchte ja«, murmelte Piper. »Wahrscheinlich braucht er eine
gewisse Menge an Energie, um die Dimensionsgrenze in unsere Welt
überwinden zu können. Und dann fehlt nur noch ein kleiner,
schwarzmagischer Kickstart  wie die Opferung eines Unschuldigen 
um ihn zu befreien.«
»Und wie passt dieser Markel in den Plan hinein?«
Piper zuckte mit den Achseln. »Es wäre nun wirklich nicht das
erste Mal, dass ein mächtiger Dämon einen von Ehrgeiz zerfressenen
Menschen als Handlanger für seine Zwecke gewinnt. Wahrscheinlich
hat Nat Shur seinem menschlichen Diener Gott weiß was versprochen,
wenn er ihn aus seinem Gefängnis befreit.«
Paige nickte. Sie hatte als Hexe zwar noch nicht allzu viel
Erfahrung sammeln können, aber dieses Muster schien sich immer
wieder zu wiederholen. Und meist ging ein solcher Handel für die
leichtgläubigen Sterblichen nicht gut aus. Das Wort eines Dämons war
eben nicht besonders viel wert.
Aber es gab da noch etwas ganz anderes, das ihr Sorgen machte.
27
PAIGE SCHLOSS DEN OBERSTEN KNOPF ihrer Bluse und
trat in die Küche.
Nach ihrer erfolgreichen Internet-Recherche hatte sie sich wieder
angezogen und zum Aufbruch vorbereitet. Zum Glück hatte sie sich
von der Blimp-Attacke auf ihren Magen wieder halbwegs erholt.
Piper saß mit ihrer Lesebrille und voll konzentriert über den
Küchentisch gebeugt, auf dem eine Karte von San Francisco
ausgebreitet lag. In ihrer rechten Hand schwang ein kleines, silbernes [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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